„Giro di Perma“ in Hohenkammer

Sieben Regionalkollektivistas, neugierig auf alles rund um Permakultur, machten sich letzte Woche auf, um einen Permakulturgarten anzuschauen – in echt. Wir wollten uns Tipps abholen und Ideen einsammeln für unser eigenes Permakulturprojekt in Landshut. Es war gar nicht so einfach, überhaupt ein Ziel für unsere kleine Exkursion zu finden. Denn weder das Internet noch die Permakultur Akademie Deutschland lieferte einen Treffer für unsere Suche „Permakultur Niederbayern“. Letztendlich wurden wir in Oberrbayern fündig und eingeladen: Nach Hohenkammer, auf eine Permakultur-Fläche zwischen Freising und Pfaffenhofen.

Alles, was man essen kann darf wachsen

Adi Herzog (unten rechts mit der Bienenkugel), der Gründer des Projekts und Permakultur-Designer, nahm uns mit auf seinen „Giro di Perma“. Wie so oft ist er einer, der in der Rente noch „was Sinnvolles“ anstellen wollte, und legte 2016 mit ein paar Perma-Interessierten und einer Gruppe von Geflüchteten einen Garten mitten in der Pampa an. Mit viel Energie, energischem Hinpacken und kleinen und großen Kämpfen mit Ämtern und auch Nachbarn. Das Motto des Gartens: Alles was man essen kann darf wachsen wie es will. Die Idee steht im Vordergrund, dass die Pflanzen sich gegenseitig helfen und versorgen. Zum Beispiel dient ein Baumstamm den Bohnen als Rankhilfe und die Bohnen liefern dem Baum zusätzlichen Stickstoff.

Es bevölkert heute eine bunte Vielfalt von mehrjährigem Gemüse, Beerensträuchern und Obstbäumen die knapp 1000 Quadaratmeter und vermehrt sich lustig und selbständig in alle Ecken. Dass eine Künstlerin in der Gemeinschaft für kleine Überraschungen fürs Auge sorgt, freut die Gärtner.innen jedesmal aufs Neue.

Wir konnte viele Fragen los werden, einiges hat auch irritiert ;-), eine Menge haben wir mitgenommen – auch dass jedes Permaprojekt anders ist und dass es Ausdauer und Harnäckigkeit braucht. Denn alle, die Dinge anders machen wollen, müssen wohl eine gewisse Renitenz mitbringen und mit Herausforderungen fertig werden: etwa mit Behörden, die Genehmigungen verweigern oder Nachbarn, denen Hecken, Schuppen oder Zäune ein Dorn im Auge sind…

Nächster Ausflug kommt bestimmt

Für uns war unser gemeinsamer Ausflug ein echtes Highlight. Einmal, weil wir viel mitgenommen haben, aber mindestens genauso wichtig war es, zusammen etwas unternommen und viel Spaß gehabt zu haben. Wir sind schon gespannt, was wir alles umsetzen und wie unser Permagarten in einem Jahr aussehen wird: Wenn die Berberitzen und Heckenrosen einen bunten, stacheligen Zaun bilden, die Benjeshecke sich mit Brombeeren schmückt und unsere Gartenbank vielleicht vom Hopfen beschattet wird.

Wer Lust gekriegt hat, bei den Aktionen der AG Permakultur dabei zu sein, der schreibt an permakultur@regionalkollektiv.de.