Regionalkollektiv goes West – mit neuer Vorständin für Finanzen

Eine richtungsweisende Vollversammlung war am 22. September angesagt, die endlich wieder mit persönlichem Kontakt mit „echten Menschen“ stattfinden durfte. Schließlich ging es um nichts weniger, als die Weichen für die zukünftige Weiterentwicklung des Regionalkollektivs zu stellen: Soll das Kollektiv als mehr oder weniger Handelsgesellschaft weiter wirtschaften oder wollen die Genoss.innen in eine Investitionsphase, richtig Geld in die Hand nehmen und die Chance nutzen, eigene Flächen im Landshuter Westen zu pachten?

„Vom Bauch her“ fühlten wahrscheinlich viele ganz spontan, dass letzteres schon eine tolle Sache wäre. Und schließlich war es schon von Beginn des Kollektivs an ein Wunschtraum: Der eigene Acker! Aber es spielten ja auch noch andere harte Fakten mit in die Entscheidung hinein. Um dafür eine Faktengrundlage zu schaffen, hatte die Projektgruppe P7 (ein Wortspiel mit der Sieben aus „Siebensee“) seit Ende Juni unglaublich geackert. Vier AGs mit den Themen Finanzen, Ackerflächen, Organisation und Vertriebsalternativen haben viele viele Stunden Zahlen und Fakten recherchiert, Informationen ausgegraben, Kontakte mit Verpächtern und der Stadt Landshut geführt, sich immer wieder miteinander ausgetauscht und jetzt ihre Ergebnisse auf der Versammlung vorgestellt. Ihnen allen ein riesengroßes Dankeschön!

Mut, die Landwirtschaft mit zu verändern

Auch wenn es durchaus skeptische Einwände gab – denn gerade den „alten Hasen“ ist die strapaziöse Anfangsphase auf dem Oberkirchberger Acker noch zu gut in Erinnerung: Der Optimismus, die Aussicht und das Versprechen, mit dem Regionalkollektiv Landwirtschaft alternativ gestalten können und ein Teil der Klimawende sein zu dürfen, behielten Oberhand. „Das Regionalkollektiv ist angetreten, zu Dinge zu verändern, also haben wir doch den Mut, es zu versuchen“, forderte der Genosse Reinhard Gromotka und gab mit seiner empathischen Wortmeldung wohl einigen noch den letzten Schubs.

Aufsichtsratsvorsitzender Hartmut gratuliert unserer neuen Finanzvorständin Monika

Fast einstimmig haben die anwesenden Genoss.innen dafür gestimmt, dass das Kollektiv ab nächstem Jahr Ackerflächen pachten wird und sie mit unserem eigenen Gärtner Flo Schmer, der schon in die Planung involviert war, zu bewirtschaften!

Ein Jahr lang werden wir noch mit Daniel in Kieblberg zusammenarbeiten und mit dessen guten Wünschen wechseln wir dann ab der Saison 2023/2024 endgültig aufs eigenen Land. Dank hier an Daniel für die tolle und engagierte Zusammenarbeit.

Weitere Dankeschöns

Das Thema „eigene Flächen“ war natürlich nicht das einzige Thema auf der Vollversammlung. Die Berichte von Aufsichtsrat und Vorstand wurden vorgetragen und die Genoss.innen entlasteten fast einstimmig die beiden Organe für die Jahre 2019 und 2020.

  • Ein Dankeschön und ein Sonnenblumenstrauß an die scheidende Vorständin Evi Hierlmeier für die vielen Stunden Arbeit, die sie in den Aufbau des Kollektivs investiert hat. „Ohne sie wäre das Kollektiv nicht das, was es jetzt ist“, meinte Vorstandskollegin Ivet Stefanides.
  • Ein Dankeschön, Gratulation und viele gute Erfolgswünsche an Monika Lange, die sich als nachfolgende Finanzvorstandfrau zur Wahl stellte und mit großer Mehrheit gewählt wurde. Sie wird ein kritisches und fachfrauliches Auge auf alle Kosten und Investitionen haben.
  • Ein Dankeschön auch noch unsere Gastgeber, den Wirt und die Bedienungen in der Tafernwirtschaft Emslander. Die die gut 50 Teilnehmer.innen hatten komfortabel Platz und wurden freundlichst bedient.